Die Jagd gehört zu den ursprünglichsten Tätigkeiten in der Menschheitsgeschichte und ist älter als der anatomisch moderne Mensch (Homo sapiens) selbst. Die ältesten unumstrittenen Belege für Jagd stammen aus dem Altpleistozän und fallen zeitlich mit der Entstehung und Ausbreitung des Homo erectus vor 1,7 Millionen Jahren zusammen.
Von da an bis vor rund 12.000 Jahren lebte nahezu die gesamte Menschheit als Jäger und Sammler. Die Jagd war von zentraler Bedeutung für die Evolution des Menschen. Für die Jagd wurden mit den Waffen die ersten Werkzeuge entwickelt.
Die gemeinsam durchgeführte Jagd förderte die sozialen und kommunikativen Fähigkeiten und bildete eine der Grundlagen der menschlichen Kultur. Der Fund der Lanze von Lehringen und der Schöninger Speere belegt die Jagd auf Großwild bereits durch Neandertaler und den Homo heidelbergensis.
Die Jagd diente zur Nahrungsversorgung und lieferte neben Fleisch wertvolle tierische Nebenprodukte wie Knochen für Werkzeuge oder auch für Flöten und Kunstwerke, Felle als Bekleidung, für Schuhe, für Decken, für Behausungen (Zelte) und Tragetaschen sowie Sehnen zum Nähen und für Bögen.
Das Wort Jagd stammt über das mittelhochdeutsche jaget vom althochdeutschen jagōd ab, einer Ableitung vom ebenfalls althochdeutschen Verb jagōn „schnell verfolgen, hetzen, zu fangen oder zu erlegen suchen, eilen“, dessen Herkunft unsicher ist.
Ebenso wie andere jagdliche Komposita mit weid (z. B. -mann oder -gerechtigkeit) hat das Wort Weidwerk die indogermanische Wurzel *uid- mit der Bedeutung „sich Nahrung verschaffen“, die im Laufe der Sprachentwicklung zu althochdeutsch weida, später mittel- und neuhochdeutsch weid wurde.
Die Jagd wurde historisch und wird gegenwärtig aus verschiedenen und jeweils unterschiedlich gewichteten Gründen betrieben: Gewinnung des Lebensmittels Wildbret. Verwertung anderer Teile des Tieres, wie z. B. Felle, Hörner, Geweihe, Sehnen und ähnliches zur Fertigung von Werkzeug, Kleidung, Gebrauchsgegenständen, Schmuck und Andenken
Regulierung von Wildtierpopulationen zur Reduktion von Wildschäden, wie etwa Schäden an Nutzpflanzen in der Landwirtschaft oder Wildverbiss an der Naturverjüngung im Wald abstraktere Motive, darunter Erwerbstätigkeit, handwerklicher Ehrgeiz, Erholung und Abwechslung vom Alltag, Freude an der Jagd selbst, Naturerfahrung, soziale Distinktion, Tradition und gemeinsame Zeit mit Familie und (Jagd-)Freunden.
Die Jägersprache gehört zu den ältesten existenten Fachsprachen und dient heute vornehmlich der präzisen Verständigung der Jäger untereinander.Sie hat sich parallel in mehreren Sprachen entwickelt, so beispielsweise im Deutschen, Englischen und Spanischen. Zahlreiche Wörter und Redewendungen aus der Jägersprache haben Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden. Da sich die Jägersprache von der Gemeinsprache in der Lexik, nicht aber im Syntax unterscheidet, kann sie als jagdlicher Fachwortschatz betrachtet werden. Aufgrund der veränderten Jagdpraxis sind inzwischen zahlreiche ältere Termini obsolet geworden.
Die deutsche Jägersprache hat ihre schriftlich tradierten Ursprünge im 8. Jahrhundert und umfasst einen Wortschatz von etwa 13.000 Ausdrücken mit rund 40.000 definierten Bedeutungen.Heute sind davon in der jagdlichen Praxis maximal 2000 Termini in Verwendung. Lange Zeit dominierten die von Anfang an präsenten jagdlichen Fachausdrücke (z. B. „Saufeder“ für den langgeschäfteten, mit einem Riemen umwickelten Spieß für die Wildschweinjagd oder „Hetzen“ für das Verfolgen des Wildes durch den Jagdhund), erst in der Neuzeit und insbesondere im 18. Jahrhundert kamen im Gefolge der Landesfürsten standessprachliche Begriffe auf, die auf soziales Abheben von Außenstehenden abzielten und keinen praktischen Mehrwert hatten (z. B. „Teller“ für die Ohren des Wildschweins oder „Lunte“ für den Schwanz des Fuchses).Auch hierbei gab es innerhalb des deutschen Sprachraums regionale Unterschiede, da sich etwa in der Schweiz aufgrund der abweichenden Entwicklung des Jagdrechts kein standesprachlicher Wortschatz bildete und die Jägerspräche weitgehend auf Fachausdrücke beschränkt blieb.
Quelle Wikipedia
Frühe Darstellungen, wie die Jäger-Palette dokumentieren die Jagd im alten Ägypten. Es gab jagdbezogene Kulte für Gottheiten, denen das Jagen besonders geheiligt war – so die griechische Göttin Artemis und die römische Göttin Diana. Unter den Heiligen der katholischen Kirche gibt es mehrere, die als Patron der Jäger gelten, im Mittelalter war dies – und ist es vor allem in Österreich und Bayern weiterhin – der Heilige Eustachius († um 118), später, etwa ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, kam es zu einer zunehmenden Verehrung des Heiligen Hubertus († 727). Neben ihnen gibt es mit dem Heiligen Martin, dem heiligen Germanus von Auxerre und dem in osteuropäischen Ländern verehrten Heiligen Iwan noch weitere Heilige, die als Schutzpatrone der Jagd verehrt werden.